Uwe Wolff: Wo war Jesus zwischen Karfreitag und Ostersonntag?. Das Leben Jesu für unsere Zeit erzählt  

Uwe Wolff

Wo war Jesus zwischen Karfreitag und Ostersonntag?

Das Leben Jesu für unsere Zeit erzählt

160 Seiten, kartoniert

1. Auflage Januar 2003

Kreuz Verlag

ISBN / Code: 978-3-7831-2223-7

Preis: 12,90 €

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Beschreibung:

Über keine Gestalt der Geistesgeschichte sind wohl so viele Bücher geschrieben worden wie über Jesus von Nazareth und es kommen jährlich allein im deutschen Sprachraum mehrere Dutzend hinzu. Einen ungewöhnlichen Zugang bietet eine Neuerscheinung, deren pfiffiger Titel Programm ist: "Wo war Jesus zwischen Karfreitag und Ostersonntag?". Beim Versuch, die Lebens- und Wirkungsgeschichte des Mannes aus Galiläa für unsere Zeit neu zu erzählen, wirft Uwe Wolff mancherlei Fragen auf, die klerikale Gralshüter für despektierlich halten könnten: Kann man durch Küssen schwanger werden? War Jesus ein schwer erziehbares Kind? Glaubte Jesus an den Weltuntergang? Warum aß Jesus nach seiner Auferstehung einen Fisch?
Die scheinbar provokatorischen Leitfragen dieser Studie, die auch sprachlich ein Genuss ist, sollen jedoch in erster Linie nicht nur zum Schmunzeln anregen, sondern Erkenntnisse befördern. Dazu Wolff: "Ich erzähle für meine Kinder und meine Schüler, für Eltern, Erzieher und Lehrer und alle Menschen, die wissen wollen, was uns Jesus heute zu sagen hat. Ich antworte auf Fragen, die mir von meinen Schülern immer wieder gestellt worden sind. Über Jahre hin habe ich sie zu Beginn des Schuljahres gebeten, die wichtigsten Fragen zum Thema: ,Was mich wirklich an Religion interessiert' zu notieren. Was sie und mich wirklich an Jesus interessiert, habe ich hier aufgeschrieben." Dabei berücksichtigt er tradierte Quellen und neuere Positionen der Leben-Jesu-Forschung; so betont er Jesus Verwurzelung im Judentum und bezieht die apokryphen Evangelien, wie das 1945/46 bei Nag Hammadi entdeckte Thomasevengelium mit ein. Auf überaus anschauliche Weise gelingt es ihm, aus religions-, geschichtswissenschaftlichen und sozialgeschichtlichen Materialien ein aktuelles Bild des ,historischen Jesus' zu rekonstruieren, so dass sich daran in der Tat ein neuer, zeitgemäßer Glaube orientieren könnte.

Leseprobe:
Liegt die Familiengeschichte der väterlichen Linie völlig im Dunkeln, so wurde über die Kindheit der Mutter Jesu ein ganzes Buch geschrieben. Als sein Verfasser gilt Jesu Halbbruder Jakobus. Nach ihm wird es Jakobusevangelium genannt. Ob es tatsächlich erst um 150 nach Christus entstanden ist, wie heute behauptet wird, hat die Menschen über Jahrhunderte nicht interessiert. Was Jakobus über Maria und die Großeltern Jesu aufgeschrieben hatte, beeinflußte das Bild von der "Heiligen Sippe" entscheidend. Auf Tausenden von Wandteppichen, Holz- und Kupferstichen, auf Tafelbildern und durch Skulpturen sind Jesus, Maria und die Großmutter Anna dargestellt worden. So etwa auf Leonardo da Vincis (1452-1519) Gemälde "Anna Selbdritt", das heute im Louvre zu sehen ist. Mit "Anna Selbdritt" wird die aus Großmutter, Mutter und Enkelkind bestehende Kernfamilie bezeichnet.
Sie repräsentieren zugleich drei Generationen in Folge und damit ein Familienideal. Annas Ehrentitel lautet "Heilige Großmutter Christi". Sie ist die "Queen Mum" der Heiligen Sippe. Als Schutzpatronin der Bergleute, die in Thüringen und im Erzgebirge (Annaberg) Silber und Erze abbauten, wurde sie über Jahrhunderte verehrt. Als Martin Luther, der Sohn eines Bergmanns war, auf freiem Feld von einem Gewitter überrascht wurde, suchte er durch ein Stoßgebet Zuflucht bei der Großmutter Jesu und versprach, er werde in ein Kloster eintreten und Mönch werden, wenn ihn die Heilige Anna vor den tödlichen Blitzen schützte.

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