Norbert Kuchinke: Missa Mystica. Spiritualität und Kunst in Russland  

Norbert Kuchinke

Missa Mystica

Spiritualität und Kunst in Russland

184 Seiten, zahlreiche großformatige Farbphotos, Hardcover mit Schutzumschlag, 995 g

1. Auflage September 2003

Kreuz Verlag, Stuttgart

ISBN / Code: 978-3-7831-2282-4

Preis: 14,95 €

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Beschreibung:

Kreuze verdrängen Sowjetsterne
Einblicke in die russische Seele

Korruption und Gewalt, Lenin und der Kommunismus - das sind einige Assoziationen, die Menschen im Westen bisweilen haben, wenn sie an Russland denken. Ein verzerrtes Bild, das die Mentalität des russischen Volkes verkennt. Wider Marx' Devise, dass Religion nur Opium für das Volk sei, kennzeichnet die heutige Bevölkerung eine tiefe Gläubigkeit, die sich trotz aller Restriktionen während der kommunistischen Jahrzehnte erhalten hat. Dieser elementaren Wesensart, die Dostojewski treffend umschrieb, als er die Russen ein "Gott tragendes Volk" nannte, geht Norbert Kuchinke nach, der viele Jahre als West-Korrespondent in der Sowjetunion gelebt hat und im engen Kontakt mit der dortigen Bevölkerung stand. Mit Recht vertritt der Russland-Kenner heute die These, dass das moderne Russland nur verstehen kann, wer seine vom orthodoxen Glauben geprägte Vergangenheit kennt. Deshalb ist ihm sehr daran gelegen, die religiösen Prägungen offenzulegen und die mystischen Seiten Russlands aufzuzeigen.

Das ehrgeizige Ziel löst der reich bebilderte Band "Missa Mystica" ein, der den Leser auf eine einzigartige Reise in die russische Seele und Religionsgeschichte mitnimmt. Anschaulich und sehr lebendig berichtet Herausgeber Kuchinke über seine persönlichen Erlebnisse in der ehemaligen Sowjetunion, den Besuchen in Klöstern, Gesprächen mit Priestern und den erhabenen Momenten, die er bei Prozessionen und dem Klang liturgischer Gesänge erlebt hat. Dabei vermittelt er Erfahrungen der orthodoxen Mystik sinnlich, beleuchtet das Verhältnis von Spiritualität und Kunst facettenreich und informiert fundiert über die Rolle der Kirche in der gegenwärtigen russischen Gesellschaft. Ein eigenständiges Kapitel beschäftigt sich mit der geistigen Musik Russlands, insbesondere mit den liturgischen Gesängen, die die Menschen auch hierzulande faszinieren. Zahlreiche stimmungsvolle Fotografien spiegeln die tiefe Religiösität Russlands wider, die sich im Alltag, der Glaubens- und Kirchengemeinschaft und nicht zuletzt der Kunst Bahn bricht.

"Nach über siebzig Jahren wurde die für die Russen künstliche Ideologie des Kommunismus' wieder abgeschüttelt und in die Geschichtsbücher verbannt. Die Russen kehrten zu ihren über 1000 Jahre alten Wurzeln zurück: zu ihrem alten russisch-orthodoxen Glauben. Doch der Glaube ist nicht abstrakt - vor allem nicht für die Russen. Um ihn zu leben, brauchen die Russen ihre Kirchen, ihre Ikonen, ihre liturgischen Gesänge. Sie brauchen auch ihre Klöster mit Nonnen und Mönchen, zu denen sie in Scharen pilgern, um inbrünstig zu Gott und den Heiligen zu beten und Opfer zu bringen, damit der Herr ihnen gnädig sei und nach dem Tod ihnen die Himmelspforte öffnen möge."
aus dem Vorwort von Norbert Kuchinke